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AGB oder individuelle Verträge? Oder beides?

Anina Groh
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Anina Groh
21.10.2024

Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) sind standardisierte Vertragsbestimmungen eines Unternehmens. Mit AGB können bestimmte Geschäftsbeziehungen auf der immer gleichen vertraglichen Grundlage abgewickelt werden, in dem der gleichen Gruppe von Geschäftspartnern (z.B. Kunden) die gleichen rechtlichen Bestimmungen vorgelegt werden.

AGB oder individueller Vertrag?

Die Verwendung von AGB hat den Vorteil einer höheren Einheitlichkeit und damit Rechtssicherheit für das Unternehmen, welches die AGB verwendet. Da die AGB vom Unternehmen selbst definiert werden und häufig nicht angepasst werden, kann das Unternehmen zudem davon profitieren, dass die Bestimmungen zu seinem Vorteil ausgerichtet sind.

Mit individuellen Verträgen können grundsätzlich die gleichen Inhalte vertraglich vereinbart werden wie mit AGB. AGB werden jedoch typsicherweise nicht verhandelt, sondern können nur akzeptiert werden oder nicht («take it or leave it»). Dies ist zwar nicht zwingend, aber mit der Bezeichnung «AGB» bringt ein Unternehmen zum Ausdruck, dass es die Bestimmungen nicht verhandeln will und viele Vertragspartner versuchen dies auch nicht.

Je standardisierter und häufiger dein Unternehmen die gleichen Geschäftsbeziehungen eingeht, desto eher lohnt es sich dafür AGB zu definieren und zu verwenden. Zudem bieten sich AGB an, wenn gegenüber Geschäftspartnern zum Ausdruck gebracht werden soll, dass diese Bestimmungen nicht verhandelbar sein sollen.

Je individueller Vertragsbeziehungen ausgestaltet sind und je mehr Gestaltungsspielraum für geschäftliche Beziehungen genutzt werden soll, desto eher bieten sich individuelle Verträge an. Auch für individuelle Verträge kann es sich lohnen, interne Vorlagen zu definieren, die dann je nach Situation angepasst werden können.

Oder beides?

Mit gewissen Geschäftspartnern kann es auch sinnvoll sein, dass für standardisierte Geschäfte AGB verwendet werden und für andere Aspekte individuelle Verträge abgeschlossen werden. Bei mehreren parallelen Vertragsbeziehungen ist die genaue Beschreibung des jeweiligen Anwendungsgebiets der AGB resp. der Verträge besonders wichtig.

Gestaltung der AGB

Bei der Gestaltung von AGB hat ein Unternehmen grundsätzlich viel Gestaltungsspielraum. Über die Gestaltung der AGB kann ein Unternehmen entsprechend den Auftritt gegen aussen und damit den Eindruck bei Geschäftspartnern und Kunden beeinflussen.

Soll dein Unternehmen «unkompliziert» und «locker» auftreten, bieten sich kurze, knappe AGB an. Soll dein Unternehmen vor allem auf Seriosität, Genauigkeit, Ausführlichkeit ausgerichtet sein, bieten sich vielleicht auch längere und ausführlichere AGB an. Willst du als «harter Vertragspartner» wahrgenommen werden, bieten sich z.B. strenge Haftungsausschlüsse und Gewährleistungsausschlüsse an. Willst du besonders kundenfreundlich auftreten, kannst du z.B. für Ihre Kunden Rücktrittsrechte oder Preisreduktionen vorsehen.

Der genaue Inhalt hängt aber natürlich vom konkreten Geschäft des Unternehmens ab. Wichtig ist, dass AGB nicht zu oberflächlich und allgemein gehalten werden, sondern wirklich das konkrete Geschäft abbilden. Gerade bei AGB, die mit privaten Endkunden (b2c) verwendet werden, ist zudem wichtig, dass die AGB verständlich formuliert sind. Mit Geschäftspartnern ist zur Vermeidung von unnötigen Streitigkeiten sehr wichtig, dass die AGB möglichst transparent sind.

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Benötigt ihr Unternehmen Allgemeine Geschäftsbedingungen und wenn ja, für welche Geschäfte? Oder sind individuelle Verträge besser oder sogar beides? Diesen Fragen geht folgender Beitrag nach.